1.-2. Juli: Online-Symposium zu Else Frenkel-Brunswik
Else Frenkel-Brunswik (1908-1958) ist vielen als Co-Autorin der berühmten Schrift „Studien zum autoritären Charakter“, die sie unter anderem zusammen mit Theodor W. Adorono veröffentlichte, ein Begriff. Doch wie auch bei anderen österreichischen Soziologinnen wie Marie Jahoda und Maria Hertz Levinson wurde die Rolle Frenkel-Brunswiks in der empirischen Forschung in der späteren Rezeption selten diskutiert.
Mit ihren Namen geriet ein spezifischer Einfluss in Vergessenheit, der diese Forschung maßgeblich geprägt hatte - eine ausgeprägte Verbindung von empirischer Soziologie, (Sozial-)Psychologie und Psychoanalyse, die in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien entstanden war und während des Austrofaschismus und Nationalsozialismus verdrängt wurde. Während dieser Zeit wurde sie von den etablierten universitären Sozialwissenschaftlern angefeindet, als feministisch, marxistisch und jüdisch gebrandmarkt und unverblümt als "ungerade" abgestempelt.
Am 1. und 2. Juli 2021 veranstalten das Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich (AGSÖ), die österreichische Gesellschaft für Exilforschung (öge) und die Österreichische Gesellschaft für Soziologie in Wien ein Online-Symposium, das dem Leben und Werk von Else Frenkel-Brunswik gewidmet ist.
Daran teilnehmen wird auch EFBI-Leiter Prof. Dr. Oliver Decker, um sich mit dem Werk von Else Frenkel-Brunswik, insbesondere ihrer Autoritarismusforschung und Autobiographienforschung, und dem Erbe dieser Forschung für die Sozialwissenschaften heute auseinanderzusetzen.