Antisemitismus in (Ost-)Sachsen
Wann: 21. November & 22. November 2022
Wo: Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal, Ostritz
Was ist los in Sachsen?
Antisemitische Vorfälle erreichen wiederholt Höchststände, Verschwörungserzählungen durchdringen die Gesellschaft, Menschen radikalisieren sich zunehmend im Netz. Diese besorgniserregenden Entwicklungen können wir bundesweit beobachten, doch scheint (Ost-)Sachsen voranzuschreiten. Unwissenheit (Was geht mich das an?) und wachsende Verunsicherung (Was kann ich dagegen tun?) ziehen sich gleichsam durch alle gesellschaftlichen Schichten. Es muss daher mehr über Antisemitismus, seine Codes, Ursachen und psychologischen Funktionen debattiert und aufgeklärt werden. Engagierten zivilgesellschaftlichen und pädagogischen Akteur/innen möchten wir mit der Konferenz, Wissen, Handlungskompetenzen und Netzwerke zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus in (Ost-)Sachsen vermitteln.
Ziele der Konferenz
Die Konferenz bietet eine Plattform für die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Antisemitismus speziell in (Ost-)Sachsen. Sie bringt Menschen, die bedarfsgerechte Bildungsangebote für ihre Zielgruppen suchen zusammen mit solchen, die konkrete Angebote für die antisemitismuskritische Bildungsarbeit entwickelt haben und bereits erfolgreich umsetzen. Die Teilnehmenden bekommen einen Überblick über die Entwicklung des Antisemitismus in Sachsen und hören unterschiedliche fachliche Perspektiven zu aktuellen Tendenzen sowie Debatten. Sie lernen die Bandbreite von pädagogischen Ansätzen sowie deren Chancen und Grenzen in Bezug auf verschiedene Zielgruppen kennen.
Zielgruppe
Die Konferenz richtet sich an Fachkräfte (Lehrkräfte, Berufsschullehrkräfte, Sozialpädagog/innen, Fachkräfte aus dem Bereich Demokratiebildung und politische Bildung), Multiplikator/innen aus den Bereichen zivilgesellschaftliches Engagement, Zeit- und Regionalgeschichte, Demokratiebildung und politische Bildung sowie an die interessierte Öffentlichkeit.
21. November
13:00 – 14:00 // Vortrag von Dr. Johannes Kiess & Diskussion
Ausprägungsformen und Verbreitung des Antisemitismus in Deutschland und Sachsen
Antisemitismus wird konzeptualisiert als Ressentiment gegen die Moderne, das trotz Aufarbeitungs- und Aufklärungsarbeit in verschiedenen Ausdrucksformen weiterhin aktuell und eine Bedrohung für jüdische Menschen bleibt. Der Vortrag führt anhand bundesweiter und sachsenspezifischer Umfragedaten sowie Eindrücken aus der wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Beobachtung antisemitischer Vorfälle in das Thema ein. Den Teilnehmenden wird ein gemeinsamer Informationsstand für die weitere Diskussion vermittelt.
Dr. Johannes Kiess
Stellvertretender Leiter des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung, Universität Leipzig
19:00 – 20:30 // Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Oliver Decker
Was tun gegen Antisemitismus in Sachsen?
Petra Köpping
Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Felix Pankonin
Leiter der Netzwerkstatt, Soziokulturelles Zentrum Hillersche Villa gGmbH
Dr. Kati Lang
Rechtsanwältin für Betroffene rechter Gewalt, Dresden
Prof. Dr. Oliver Decker
Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung, Universität Leipzig
Dr. Nora Goldenbogen
Vorsitzende des Landesverbands Sachsen der Jüdischen Gemeinden
Moderation: Andrea Hübler
Fachreferentin, RAA Sachsen e.V.