Etwas zwischen uns – Eine Ausstellung über Nähe, Distanz und die Macht digitaler Netzwerke
Ausstellung "Etwas zwischen uns" im GfZK mit EFBI-Mitarbeiterin Johanna Mai Schmidt

Am 14.03. eröffnet die Ausstellung „Etwas zwischen uns“ – mit Arbeiten von Rodrigo Alcocer de Garay, Paule Hammer, Lauren Lee McCarthy, Moritz Liebig und EFBI-Mitarbeiterin Johanna Maj Schmidt in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. Sie ist noch bis Ende Juni geöffnet.
Als Menschen sind wir in vielfältige soziale Netzwerke eingebunden. Die Beziehung zu anderen ist ein grundlegendes Bedürfnis, sie kann uns aber auch einschränken und macht uns mitunter verletzlich. Entlang von Interessen, Erfahrungen, Gefühlen oder Überzeugungen schließen wir uns mit anderen zusammen oder grenzen uns von ihnen ab. Digitale Medien beeinflussen, mit wem wir in Kontakt treten und wie wir miteinander kommunizieren. Algorithmen und Filter, deren Funktionsweise wir nicht wirklich kennen, beeinflussen unsere Wahrnehmung. Sie stellen Verbindungen zu vermeintlich Gleichgesinnten her und bieten vielfältige Interaktionsmöglichkeiten an. Wie unterscheiden sich unmittelbare Begegnungen von virtuellen Verbindungen? Welche Formen von Nähe, Zugehörigkeit und Einsamkeit entstehen? Die Ausstellung Etwas zwischen uns beschäftigt sich mit diesen Fragen anhand einer Reihe von Arbeiten, darunter Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Videoinstallationen. Darin untersuchen die eingeladenen Künstler*innen, welche Annahmen und Erwartungen unseren Beziehungen zugrunde liegen und wie sich die Position und das Verhalten einer Person abhängig von ihrem jeweiligen Umfeld verändern.
In „We Must Be Mistaken“ stellt EFBI-Miaterbeiterin Johanna Maj Schmidt zwei gesellschaftliche Gruppen dar, deren Lebenswelten unterschiedlicher nicht sein könnten: zum einen eine Gruppe von Feminist*innen, die über Gleichberechtigung und Selbstbestimmung diskutieren; zum anderen so genannte Incels [involuntary celibates, dt. unfreiwillige Junggesellen], die frauen*feindliche Memes im Internet verbreiten, um ihre Vorstellung von Männlichkeit zu verteidigen. Über die Grenzen der beiden Echokammern hinweg entwickelt sich ein Konflikt, ohne dass sich die Figuren direkt begegnen. In ihrer Arbeit hinterfragt Schmidt die Wirkung von Algorithmen und Filterblasen. Wie kann ihre Logik durchbrochen werden, um Räume zu öffnen, in denen sich auch gegensätzliche Positionen verhandeln lassen und innere Widersprüche von Identitäten offenbar werden?
Datum: ab 14.03. - Ende Juni
Ausstellungseröffnung: 14.03. - 19 Uhr
Ort: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig