Neue Studie mit Greenpeace: Zusammenhang zwischen Nahverkehr und AfD-Wahlergebnissen

Dr. Johannes Kiess und Marius Dilling haben gemeinsam mit Greenpeace eine bundesweite Analyse zur Qualität des öffentlichen Nahverkehrs und ihrem Einfluss auf die Bundestagswahl 2025 veröffentlicht. Die Studie zeigt: In Gemeinden mit schlechtem ÖPNV-Angebot erzielt die AfD signifikant höhere Stimmenanteile – selbst unter Berücksichtigung weiterer sozialer, wirtschaftlicher und demografischer Faktoren.

Der Effekt ist regional unterschiedlich stark ausgeprägt: Besonders deutlich ist er in Ost- und Süddeutschland, weniger im Norden. Umgekehrt schneiden demokratische Parteien wie SPD, Grüne oder FDP eher dort gut ab, wo Bus und Bahn besser ausgebaut sind. Die Ergebnisse legen nahe, dass unzureichende Verkehrsanbindungen nicht nur ein praktisches Problem darstellen, sondern auch demokratiepolitische Auswirkungen haben können.

Der fehlende Zugang zu öffentlichem Nahverkehr fördert soziale Isolation und das Gefühl, „abgehängt“ zu sein – ein Nährboden für Politikverdrossenheit und rechtspopulistische Einstellungen. Die Studie unterstreicht die demokratische Bedeutung einer flächendeckenden, verlässlichen Mobilitätsinfrastruktur als Teil öffentlicher Daseinsvorsorge.

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