Neuer Psychosozialband von Oliver Decker herausgegeben zur Erfahrungen des Antisemitismus

Am 7. Oktober 2023 erfolgte der tiefste Einschnitt in der jüdischen Welt nach der Shoah. Wie die breite Öffentlichkeit und Teile der Linken so reagierte auch die wissenschaftliche Community mit dröhnendem Schweigen, Achselzucken, Mitgefühlsverweigerung, Leugnung, Kontextualisierung., Entsolidarisierung, Täter-Opfer-Umkehr bis hin zu Aufstachlung zu Hass und Terrorunterstützung.

Bereits seit einigen Jahren ist hinsichtlich des Antisemitismus eine Perspektivendivergenz zwischen (jüdischen) Betroffenen von Antisemitismus und der Mehrheit der bundesdeutschen Gesellschaft konstatiert worden. Die Relevanz, Intensität, Virulenz des Antisemitismus und die damit verbundenen Befürchtungen und Ängste wurden und werden heruntergespielt und bleiben unverstanden.

In diesem Psychosozial-Band sind deshalb Beiträge versammelt, die zwar jeweils originäre Zugänge zum Antisemitismus bieten, die aber gerade deshalb die Dimensionen des Ressentiments und seiner Erfahrung verstehen helfen. Die Beiträge sind von psycho- und gruppenanalytischen Zugänge getragen, sie nutzen psychologische und sozialwissenschaftliche Theoriebildung und sind sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgerichtet. Es werden Forschungs- und Praxisprojekte u. a. aus drei großen Städten – Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main und dem ganzen Bundesgebiet vorgestellt.

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