Sammelband zu Antifeminismus und Provinzialität erscheint am 30. April
Antifeministische Einstellungen bedeuten sowohl eine Gefahr für die Rechte von Frauen und queeren Personen als auch für demokratische Aushandlungsprozesse. Ländliche, strukturschwache Regionen können dafür unter Umständen einen spezifischen Nährboden bieten. Der Sammelband "Antifeminismus und Provinzialität" versammelt Beiträge und Analysen zu antifeministischen Einstellungen und ihrem Bezug zum ländlichen Raum.
Antifemistische Orientierungen sind gesellschaftlich weit verbreitet. Die Ursachen für ihre Verbreitung sind in den letzten Jahren wieder stärker zum Gegenstand der Geschlechter- und Rechtsextremismusforschung gworden. Welche Rolle spezifische Sozialisations- und Lebensbedingungen in strukturschwachen, ländlichen Regionen dabei spielen und wie Antifeminismus mit einer Verklärung des Ländlichen zusammenhängt, ist bisher allerdings kaum erforscht. Der von den aktuellen und ehemaligen EFBI-Wissenschaftlerinnen Johanna Niendorf, Dr. Fiona Kalkstein, Henriette Rodemerk und Charlotte Höcker herausgegebene Band widmet sich diesen Themen. Er erscheint am 30. April im Transcript Verlag und kann jetzt bereits vorbestellt werden. Rezensionsexemplare können beim Verlag angefragt werden.
Der Band enthält theoretische Beiträge und Analysen, u.A. von Prof. Karin Stögner, Prof. Rolf Pohl, Prof. Gert Pickel. Die Beiträge eröffnen theoretische und empirische Perspektiven auf den Zusammenhang von Antifeminismus und Provinzialität. Mit dem Begriff der Provinzialität ergibt sich ein Analyserahmen, der die für den Antifeminismus typische Idealisierung des Ländlichen mit ihrer starren Gegenüberstellung zum Leben in der Stadt fassen kann. Dabei werden strukturelle Ähnlichkeiten antifeministischer und provinzieller Denkweisen sichtbar, ebenso wie die Bedeutung von Naturkonstruktionen und die Abwehr von Emanzipation.
Für die Bundeszentrale für politische Bildung hat Herausgeberin Johanna Niendorf bereits in einem Artikel beleuchtet, was Antifeminismus ist, was antifeministische Einstellungen im ländlichen Raum bedeuten und welche Herausforderungen für die kommunale und soziale Arbeit vor Ort bestehen.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen rund um das Erscheinen des Sammelbands folgen in Kürze.