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ELSE-FRENKEL-BRUNSWIK-INSTITUT für Demokratieforschung in Sachsen

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Bundesweites Projekt

Politische Einstellungen und politische Partizipation in Folge der Covid-19 Pandemie

PEPP-COV ist ein Verbundprojekt an den Standorten Bamberg und Leipzig und untersucht den Einfluss der Covid-19 Pandemie auf die politische Partizipation in Deutschland. Foto: Forest Simon_Unsplash.com

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Politische Einstellungen und politische Partizipation in Folge der Covid-19 Pandemie“ (PEPP-COV) untersucht den Einfluss der durch die Pandemie ausgelösten Krise auf die politische Partizipation in Deutschland.

Die Corona-Pandemie hat das soziale, ökonomische, politische und kulturelle Leben stark verändert und die Menschen in Deutschland vor große individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen gestellt. Dabei zeichnet sich eine weiter zunehmende politische Spaltung der Gesellschaft ab, die unter anderem zum Erfolg populistischer Parteien und neuer Protestbewegungen beiträgt. Diese weitere Fragmentierung der (digitalen) Öffentlichkeit stellt Politik und Gesellschaft vor grundlegende Legitimations- und Aushandlungsprobleme. Das Forschungsprojekt, bestehend aus zwei Teilprojekten, untersucht, inwiefern und in welchen sozialen Gruppen die Pandemie politische Einstellungen und damit verbundene gesellschaftliche und politische Partizipation nachhaltig verändert hat.

Bessere Vorbereitung auf Konsequenzen gesellschaftlicher Krisen

Zentrale Fragen, die das Forschungsprojekt beleuchtet, sind hierbei folgende: Sind pandemiebedingte Belastungen im Erwerbs- und Familienleben mögliche Ursachen für veränderte politische Einstellungen und politische Partizipation? Welche Rolle spielen dabei individuelle Ressourcen und regionale Opportunitätsstrukturen (regionale Arbeitsmärkte, Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung) sowie Maßnahmen des Infektionsschutzes (Ausgangsbeschränkungen, Schul- und Kitaschließungen)? Gibt es kollektiv geteilte Deutungen zur Handlungsfähigkeit politischer Institutionen oder der Betroffenheit durch die Pandemie? Und inwiefern wirken Mechanismen zwischen Krisenbetroffenheit und politischen Einstellungen?

Verschränkung quantitativer und qualitativer Methoden

Das quantitativ arbeitende Teilprojekt am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg untersucht mittel- bis langfristige Veränderungen politischer Einstellungen und die damit verbundenen Konsequenzen für gesellschaftliche und politische Partizipation. Die Grundlage hierfür bieten die repräsentativen Daten des Nationalen Bildungspanels.

Dabei werden allgemeine Trends der Veränderungen in der Einstellungsebene identifiziert. Auf dieser Grundlage wird am Else-Frenkel-Brunswik-Institut im Rahmen von Gruppendiskussionen erarbeitet, wie und in welchen Kontexten sich politische Einstellungen und damit verbunden gesellschaftliche und politische Partizipation verändert haben und welche sozialen und regionalen Disparitäten dabei wirksam waren. Im Zentrum des Interesses steht die Frage, welche Kontextfaktoren die Veränderung politischer Einstellungen sowie gesellschaftlicher und politischer Partizipation beeinflussen.

Insgesamt wird also eine vertiefende Analyse der Folgen der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Krise für die Qualität der Demokratie, gemessen an der politischen Partizipation, in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert, um auf diese Weise besser auf weitere gesellschaftliche Herausforderungen diesen Ausmaßes reagieren zu können.