Das Direktorium des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) an der Universität Leipzig ist betroffen von der Absage des Vortrags von Benny Morris. Der international renommierte Historiker sollte im Rahmen der Ringvorlesung Antisemitismus an der Theologischen Fakultät über den Nahostkonflikt referieren. Der Vortrag wurde wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Die EFBI-Wissenschaftler solidarisieren sich mit den Kolleginnen und Kollegen, die diese wichtige Veranstaltungsreihe vorbereitet haben, sowie mit dem Referenten.
Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich damit den Einstellungen im Osten an. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt wird, so gering wie zuletzt 2006. Das sind zentrale Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus Studie 2024, die heute (13. November) unter dem Titel „Vereint im Ressentiment“ von Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig in der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Die Studie entstand in Kooperation mit der Heinrich-Böll- und der Otto Brenner Stiftung.
Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) hat sechs Gutachter damit beauftragt, die Arbeit des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) zu evaluieren. Die Gutachter bewerten die bisherige Arbeit des EFBI positiv und empfehlen, der Forschung eine langfristige Perspektive zu geben.
Die elfte Ausgabe der Leipziger Autoritarismus Studie, die Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler seit 2002 durchführen und leiten, ist erschienen.
Die Amadeu Antonio Stiftung in Sachsen und das Else-Frenkel-Brunswik-Institut an der Universität Leipzig haben gemeinsam ein systematisches Online-Monitoring extrem rechter und antidemokratischer Aktivitäten im Freistaat Sachsen begonnen. Im ersten Bericht wird deutlich, wie extrem rechte Akteure vor allem den Dienst Telegram nutzen, um Themen zu setzen und zu radikalisieren.
Ein Viertel der Berliner weist eine Verschwörungsmentalität auf. Zudem ist offener antischwarzer Rassismus zwar nur bei einem Zehntel der Hauptstadtbewohner anzutreffen, sehr deutlich sind aber die Hinweise auf latente Ressentiments gegen schwarze Menschen in Teilen der Bevölkerung. Das haben die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung des Berlin-Monitors ergeben.
Das dritte EFBI Policy Paper analysiert den Zusammenhang zwischen Sozial-, Wirtschafts- und Infrastruktur und Parteipräferenz in Sachsen anhand der Ergebnisse der Landtagswahl von 2019.
Verschwörungserzählungen sind bei AfD-Anhängerinnen und -Anhängern deutlich verbreiteter als bei den Befürwortern anderer Parteien. So glauben zwei Drittel der AfD-Parteigänger an Covid-19-bezogene Verschwörungserzählungen, wie die Leipziger Autoritarismus-Studie zeigt. Unter Anhängern der Grünen kommen Verschwörungserzählungen hingegen am seltensten vor. Das Forschungsteam um den Sozialpsychologen Prof. Dr. Oliver Decker, Leiter des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) an der Universität Leipzig, sieht damit frühere Forschungsergebnisse bestätigt, die darauf hindeuten, dass Wähler der AfD besonders häufig antidemokratische Einstellungen vertreten.
Sachsens Demokratieministerin Katja Meier, die Rektorin der Universität Leipzig Prof. Dr. Beate Schücking und der Sozialforscher Dr. Oliver Decker haben am 17. September in Leipzig das Else-Frenkel-Brunswik-Institut vorgestellt. Die neue Dokumentations- und Forschungsstelle zur Analyse und Bewertung antidemokratischer und menschenfeindlicher Tendenzen ist im sächsischen Koalitionsvertrag verankert und wird vom Freistaat Sachsen gefördert.