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ELSE-FRENKEL-BRUNSWIK-INSTITUT für Demokratieforschung in Sachsen

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Projekt in Sachsen

Soziale Dynamiken und Konflikte in der Justiz

Das Forschungsteam des Leipziger Teilprojektes unter der Leitung von Prof. Oliver Decker beschäftigt sich mit sozialen Dynamiken und demokratischen Ressourcen innerhalb der Institutionen der sächsischen Justiz. Foto: Kai Schwerdt

Im Rahmen der bundesweiten InRa-Studie „Institutionen & Rassismus“ am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt wird das Phänomen Rassismus in Institutionen durch mehrere Teilprojekte umfassend untersucht.

Das Forschungsteam des Leipziger Teilprojektes unter der Leitung von Prof. Oliver Decker beschäftigt sich mit sozialen Dynamiken und demokratischen Ressourcen innerhalb der Institutionen der sächsischen Justiz. Die Studie ist in die Forschung des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung in Sachsen eingebunden.

Teilprojekt "Soziale Dynamiken und Konflikte in der Justiz"

Ausgehend von der Verbreitung von Vorurteilen, Ressentiments und ethnozentrischen Einstellungen in der deutschen Bevölkerung wird untersucht, inwieweit diese innerhalb von Institutionen im Denken und Handeln der Beschäftigten zum Tragen kommen. Für die Justiz liegen entsprechende Befunde zu den Bedingungen, unter denen rassistische und ressentimenthafte Einstellungen handlungsleitend werden, bisher nicht vor.

Das Projekt soll mit einer Fallstudie zu Sachsen diese Lücke schließen und Auskunft über die politische Kultur von Institutionen des Justizsystems geben. Es wird untersucht, inwiefern bestimmte institutionelle Praktiken und Normen mit rassistischen Denkweisen zusammenhängen, wie autoritäre Bedürfnisse gefördert und welche Vorstellungen von Gesellschaft dabei geformt werden. In der Studie werden neben dem Justizvollzug auch Staatsanwaltschaften und Gerichte in den Blick genommen.

Gruppendiskussionen mit Behördenvertretern

Im Forschungsprojekt werden Gruppendiskussionen mit Behördenvertreterinnen und -vertretern durchgeführt und sinnrekonstruktiv ausgewertet. In Gruppendiskussionsstudien konnte gezeigt werden, wie sich Vorurteilsnormen in Gruppen durchsetzen, aber auch wie entsprechende Hegemonien in Frage gestellt werden können. Ziel der Studie ist es, neben Risiko-und Schutzfaktoren auch mögliche und notwendige Interventionen aufzuzeigen, um antidemokratische Dynamiken in der Justiz entgegenwirken zu können.

Die InRa-Studie „Institutionen & Rassismus“ wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.